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Blasebalg. Heiße Luft.

 

Immer und ueberAlltag

"Von einer Weblog spricht man bei einer Website, die regelmäßig aktualisiert wird und bei der der aktuellste Beitrag immer oben steht. Grundsätzlich ist nichts gegen Weblogs zu sagen."

Führe ich jetzt ein Weblog oder nicht? Ich bin etwas verunsichert.

Wir sollten andere Stühle in unseren Wartebereich für Besucher stellen. Ich möchte den wartenden Damen nicht unter den Rock gucken können, wenn sie sich aus dem Sessel wuchten.

Aber vielleicht lag das ja auch in der Absicht desjenigen, der die Stühle gekauft hat?

Ich habe diese Woche, wie schon in der letzten, aufgrund eines Projekts wenig Kontakt zu Vorgesetzten, bin auch fast nie an meinem normalen Arbeitsplatz und bekomme die Herren fast nicht zu Gesicht.

Eben ruft mich das Mädel an der Zentrale zu sich, als ich gerade vorbeikam, und raunte mir etwas zu. Ich hab nur verstanden "Es kann sein, dass du morgen früh.... bekommst".

Mein erster Gedanke war "Ärger". Hatte eines der hohen Tiere mich gesucht, um mir wegen irgendwas den Kopf zu waschen? Hatte ich irgendwas vergessen? Tobt der Chef und wartet nur auf die nächste Gelegenheit, mir die Gliedmaßen einzeln auszureißen?

Was sie gesagt hatte, war "Es kann sein, dass du morgen früh keine Kaffeekanne bekommst".

Ist das nicht traurig?

Eben saß ich im Foyer unserer Firma und wartete auf meinen Besuch. Ich kannte die Dame vorher nicht, wusste also nicht, wie sie wohl aussehen würde. Dann kam eine Frau vorbei, die ich zwar nicht unbedingt in die Kategorie "leistet sich Designermöbel" einsortiert hätte, aber nach "schläft unter der Brücke" sah sie auch nicht aus. Ganz normal halt. Ich stand schon auf, um sie zu begrüßen. Aber sie bog nicht ab, um zur Tür reinzukommen. Nein, sie ging zwei Schritte weiter zum Mülleimer. Sie wird wohl erst noch ein Bonbonpapier wegwerfen, bevor sie reinkommt, dachte ich mir. Falsch gedacht. Sie kramte ein wenig im Aschenbecher herum, kratzte ein paar olle Zigarettenkippen heraus und ging wieder.

War wohl doch nicht mein Besuch.

Es gibt so Tage und Situationen im Leben, da möchte man den steinzeitlichen Fluchtinstinkt ausleben. Zum Beispiel jetzt. Ich mag nicht mehr. Ich will raus. Jetzt sofort.

Mist.

Wer hat eigentlich Dumpfralle geklaut?

Wenn ich mir so meine Arbeitstage anschaue, dann bestehen sie häufig zu 90% aus dem Lösen von diversen Problemen. Ist das normal? Und wenn ja, woher kommen diese Probleme? Könnte man nicht deren Quelle finden, versiegeln, und nur noch 10% arbeiten?

aber drängt sich in letzter Zeit nicht diese Assoziation geradezu auf?

Zu meiner Verteidigung möchte ich anführen, dass ich nicht allein darauf gekommen bin, es bedurfte der tatkräftigen Mithilfe von Frau Wanderluder.

So geht es einem, wenn man längere Zeit sein Blog vernachlässigt: man bekommt nicht mal mit, dass das eigene Blogtier laufen gelernt hat. Oder ist Dumpfralle immer schon so komisch hin- und hergetrippelt?

Ein anderer Effekt vernachlässigter Blogs ist der, dass nach einer Weile auch der treueste Leser abspringt und nicht mehr regelmäßig reinschaut. Es tut sich ja sowieso nichts. Warum also hinsurfen. Und so verschwindet aus den Gedächtnissen, was einst so unterhaltsam war.

Gründe gibt es natürlich viele. Die anderen Blogs, die man inzwischen eröffnet hat. Die Beförderung, die es mit sich bringt, dass man wieder mehr arbeitet und sich trotzdem für ein bisschen mehr Geld menschlich erniedrigen lassen muss.
Letztere ist auch blogthematisch ein Problem - früher habe ich ins Blog geschrieben, was mich gerade beschäftigte. Heute geht das nicht mehr. Heute bin ich Vorgesetzte, und wer weiß, wer hier alles mitliest? Hemmungslos ablästern ist also nicht mehr drin.

Bleiben nur noch Themen wie die ultimative Frage danach, was wohl eine Herrentorte ist?

Der pfeifende Wamp aus der anderen Ecke des Großraumbüros war hier, als ich eben aus einem Meeting zurückkam, und hat meine Kolleginnen belästigt. Hat ihnen zu erklären versucht, ob, warum und wie er als Stecher für sie in Frage käme, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
Inzwischen traut er sich ja nur noch in meiner Abwesenheit in diese Hälfte des Büros, immerhin.

Folgender Dialog entspann sich:
Wamp (großkotzig): "blahblahprahl...."
Mädels (leidend): "Ächz, stöhn, geh doch weg, du nervst..."
Wamp (penetrant): "blahblahprahlweiter...."

Blasebalg (bestimmt): "Mädels, wollt ihr eure Ruhe haben?"
Mädels (freudig): "JA!"

... Ruhe ...

Wamp zockelt davon.
Wamp (im Davongehen): "Ich geh ja schon. Ich bin nicht scharf auf eine Konfrontation mit Blasebalg. Da krieg ich eh nur wieder einen übergebraten. Ich hab Schiss vor Blasebalg."


Wenn ich jetzt noch die passende Gehaltserhöhung zu meiner Beförderung bekomme, und Wamp weiterhin Schiss vor mir hat, ließe es sich hier durchaus noch eine Weile aushalten.

wenn eine Bewerbung mit der Begründung abgelehnt wird, es sei jemand gefunden worden, der besser passt, und wenige Wochen später wird die gleiche Stelle wieder ausgeschrieben.
Noch dazu, wenn man zuvor das zugesicherte Telefonat ("ich rufe dann am Freitag abend an") nicht erhalten hatte, irgendwann selbst anruft, nur die Mailbox dranbekommt, und schließlich Samstag früh einen völlig verwunderten Rückruf bekommt, warum man denn am Freitag angerufen habe... nur um dann gefragt zu werden, wie man das Gespräch empfunden habe, in der ganz offensichtlichen Hoffnung, dass ich von mir aus absagen würde.
So geht man nicht mit Bewerbern um, selbst wenn sie nicht passen sollten. Ein kleines bisschen Anstand sollte man schon im Leibe haben. Gut, dass ich da nicht arbeiten muss.
Erbärmlich.

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