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Blasebalg. Heiße Luft.

 
ist die Tatsache, dass man bis in die Puppen im Bett liegen muss darf, sich mittags Richterin Barbara Laberarsch oder schieläugige ARD-Buffet-Moderatoren mit muffligen Starköchen angucken kann, endlich mal Zeit findet, ein Buch zu lesen, ohne hundemüde darüber einzuschlafen, Kopfschmerzen von zu viel Rumliegen kriegen und sich von Herrn Spektakel mit heißem Tee verwöhnen lassen kann.

Fein fein.

So eine Auszeit tut richtig gut. Die Halsschmerzen müssten zwar nicht sein, aber wenn die der Preis dafür sind, dann zahle ich ihn halt. Außerdem ist ja schließlich Frau W. schuld, in deren unbeheiztem Wohnzimmer ich mir beinah den Tod geholt habe. Jawollja. So, und jetzt tausch ich gleich noch kurz den Lesestoff aus, dusche heiß und leg mich dann wieder unter die warme Decke, nach diesem kleinen Ausflug in die Vertikale. Und mache mir einen neuen Kneippschen Halswickel. Feine Sache das, man kann damit nur den Kopf nicht mehr so gut bewegen.

Ach ja, und für alle, die auf Katzencontent stehen, hab ich auch noch was: Herrn Percy bei seiner Lieblingsbeschäftigung (dösen), abfotografiert von Herrn Spektakel. percy3

"Das Leben ist eine Geschichte - oder besser GESCHICHTE - mit Gott als Zuhörer und uns Sterblichen als Handlung. Leuchtet dir das nicht ein? Und erklärt es nicht, warum wir den Knochen nur für einen Augenblick behalten dürfen, warum der Traum enden muss, damit ein neuer beginnen kann? Wem würde schon eine Geschichte gefallen, in der jeder immer vollkommen glücklich ist?"

Ruff, seines Zeichens Philosophielehrer und Irischer Setter, der wohl nicht umsonst den Namen seines Schöpfers trägt, erklärt der Promenadenmischung Luther den Knochenroman, den Sinn des Lebens und zugleich den Sinn der Geschichte in diesem Buch.

Sie ist ungewöhnlich, märchenhaft, durchgeknallt, fantasygeschwängert, vollgestopft bis obenhin mit Anspielungen, Allegorien und Querverweisen, aber sympathisch - wenn man sich einmal auf das ungewöhnliche Personal eingelassen hat.
Es ist nicht witzig. Jedenfalls nicht so, dass man vor Lachen vom Stuhl fällt. Auch wenn die Figuren zuweilen an die eines Tom Sharpe erinnern, sind sie doch nicht ganz so klamaukig, sondern man erkennt, wenn man sie besser kennen lernt, dass sie einfach nur ein bisschen anders sind - ansonsten aber ganz normale Menschen.
Skurril sind sie schon: Studentenverbindungen, die dem Herrn der Ringe entsprungen zu sein scheinen; blaue Zebras, die auf dem Campus ein Protestlager mit Schützengräben und Stacheldraht bewohnen; Kobolde, die mit Modelldoppeldeckern durch die Gegend fliegen und Labortiere befreien; die schönste Frau der Welt; bohemische Minister und Graue Vrouwen.

Ob das Buch empfehlenswert ist? Nicht jeder kann es mögen. Die meisten Leute sind viel zu normal, um es mögen zu können. Alle, die im Grunde ihres Herzens anders sein wollen oder es sind, werden es wohl gut finden. Vermute ich mal so. (Mir persönlich waren die Bohemier sehr sympathisch, auch wenn einige von ihnen am Ende ins Gras beißen.)

"In den schlimmsten Augenblicken, wenn sich alles gegen mich wendet, erfüllt mich die Erkenntnis, dass mein Kampf Teil der Geschichte ist, mit staunendem Entzücken. Und ich leide dann zwar weiter, auch das gehört zur Geschichte, aber das Leid wird durch Verwunderung aufgewogen... und die Augenblicke des Glücks werden durch dieses Staunen noch beseligender. Nein, bedaure mich nicht. Bedaure diejenigen, die den Knochenroman nicht begreifen können, die den Sinn des dauernden Auf und Ab ihres Lebens nicht zu erkennen vermögen... bedaure dich selbst, wenn du's nicht kannst, andere Hunde, wenn sie's nicht können, oder Katzen oder Sperlinge oder o die Tiere des Feldes oder selbst die Herren. Ja... selbst die Herren."

Matt Ruff
Fool on the Hill
ISBN-3-423-11737-0

Wer sich für mehr Akzeptanz von diskriminierten Tierarten einsetzen möchte, dem sei heute die Webseite www.leberegel.de ans Herz gelegt. Der Leberegel führt einen interessanten Lebenswandel und ist ein gar possierliches Tierchen, doch wird es noch viel zu selten als Haustier gehalten. Dabei ist es fast anspruchslos, bringt nur gelegentlich einige Kühe oder Schafe um die Ecke.

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Wer weiß eine fiese, hinterhältige, abgrundtief niederträchtige Art, Kollegen zu mobben?
Ich hab hier jemanden, der schreit danach. Nennen wir ihn "Den Wanst". Er pfeift zwar nicht mehr, dafür macht er der weiblichen Belegschaft gegenüber Bemerkungen, die nicht mehr nur unter der Gürtellinie sind, sondern noch tiefer.

Seit heute haben wir einen neuen Kollegen im Büro, männlich, seitdem fehlt nicht viel, und Der Wanst fängt an, in die Ecken zu pinkeln, um sein vermeintliches Revier zu markieren.

Wie könnte ich dem denn mal so richtig fies eins reinwürgen? Mir wär grad danach.

jetzt ist es so weit. Was zieh ich nur an? Und wer war das noch mal... sollte ich deren Webseite auswendig lernen? Und auf welche Fragen muss man sich vorbereiten? Hilfe hilfe, ich hab das doch noch nie gemacht.

Bin ein bisserl nervös.

Auch das ein Buch von Herrn Spektakel. Ich hab es fast in einem Rutsch durchgelesen: es fesselt, es beunruhigt, es nimmt einen mit. Und es wirft die Frage auf: wie würde ich mich in dieser Situation verhalten?

Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die sich - fast über Nacht, so scheint es - in einer absurd wirkenden Situation wiederfindet. Als eine der wenigen Frauen, die noch fruchtbar sind, wird sie zur "Magd" gemacht: Frauen, die einem Mann als Zweitfrau zugeteilt werden, wenn deren Ehefrauen keine Kinder bekommen können. Quasi als Leihmütter dienen sie nur dazu, für die Fortpflanzung zu sorgen. Sonst haben sie keine Rechte mehr. In Umerziehungsanstalten werden die jungen Frauen gebrochen, so dass sie sich gehorsam der neuen Gesellschaftsordnung unterwerfen. Man nimmt ihnen ihren Namen, ihre Vergangenheit, ihre Identität.
Doch es gibt auch Untergrund-Bewegungen.

Nur langsam erfährt man, während sie von ihrem Alltag erzählt, wie es zu den Veränderungen kam. Wie sie von ihrem Mann und ihrer Tochter getrennt wurde. Was sie mitmachte, bevor sie in ihre mehr oder weniger sichere Stellung als Magd im Haus eines offenbar recht wichtigen Kommandanten kam. Was durch Angst und Gewalt aus der berufstätigen, aufgeklärten Frau, der Tochter einer engagierten Frauenrechtlerin, wurde.

Es ist schon ein wenig älter, aber immer noch empfehlenswert. Vom gleichen Kaliber wie 1984 oder Brave New World, würde ich sagen. Steht auch auf dem Umschlag, würde ich aber jederzeit unterschreiben.

Der Report der Magd, Margaret Atwood, ISBN 3-546410-84-X

und abstoßend harmoniesüchtig bin, kommt jetzt, nachdem ich mir den Frust von der Seele geschrieben habe, noch was niedlich-versöhnliches.

percy

ist an der Sache so wichtig, dass ich den ganzen Tag schon im Kopf Diskussionen mit mir selbst führe, statt irgendetwas Sinnvolles zu tun? Ich versaue mir selbst das Wochenende, und Herrn Spektakel noch dazu, der völlig unschuldig meine Muffelei auszuhalten hat. Und alles nur, weil ich das Recht für mich in Anspruch nehme, manche Dinge nicht zu mögen?

Wenn jemand nicht gut Klavier spielen kann, höre ich ihm nicht gerne zu und jedermann wird dafür Verständnis haben. Vielleicht bis auf die stolze Frau Mama desjenigen, der da so falsch klimpert. Und wenn ich einen blöden Witz über ihn mache, wird der eine ihn für unangebracht halten, der andere mitlachen.

Wenn jemand nicht gut stricken kann, ziehe ich nicht gern seine selbstgestrickten Pullis an. Ist das jetzt verwerflich?

Wenn jemand nicht gut kochen kann, esse ich nicht so gern bei ihm. Und, was ist dabei? Geht das nicht jedem so? Es schmeckt halt nicht, warum sollte ich mich also aus lauter Höflichkeit alle drei Tage bei ihm zum Essen einladen?

Und wenn jemand nicht gut schreiben kann - sei es stilistisch, sei es inhaltlich, sei es die Rechtschreibung - dann lese ich nicht so gern bei ihm. Wo ist das Problem? Dass ich mich in etwas spitzem Tonfall darüber mokiert habe? Hach ja, wie schlimm, ich pöser Pursche.

Ich nehme für mich in Anspruch, dass ich manche Dinge nicht mag. Rechtschreibfehler in Texten stören mich eben. So wie mich ein Loch in einem Pulli stört. Oder ein schiefer Ton in einem Musikstück. Oder eine versalzene Suppe. Und gelegentlich, wenn ich über eine besonders derbe Ansammlung extrem versalzener Suppen stolpere, mache ich halt eine Bemerkung dazu hier im Blog.

Was bitteschön ist daran so verwerflich, menschenverachtend oder diskrimierend, dass ich den ganzen Tag nichts anderes tue, als an meiner Rechtfertigung zu feilen? Hab ich denn noch alle fünf Sinne beieinander?

Glaubt irgendeiner von euch da draußen ernsthaft, ich würde ihn oder sie für einen Idioten halten, weil er oder sie sich gelegentlich einen Vertipper leistet oder das und dass manchmal nicht auseinanderhalten kann?

Nur mal so zum Größenvergleich:
Die Vertipper, die ich mir selbst hier im Blog leiste, und die sich meine Kommentatoren hier erlauben, sei es Flüchtigkeit oder sei es eine Schwäche bei der einen oder anderen Rechtschreib-Regel, sind ungefähr so wichtig wie ein Fussel in der Suppe. Wenn man will, kann man sich drüber aufregen, aber man kann ihn auch einfach ignorieren und die Suppe trotzdem genießen. Was ich im Übrigen tue.

Das, worüber ich mich gestern mokiert habe, entspricht, um im Bild zu bleiben, einem Teller voller Staubmäuse, Spinnenbeine und Rattendreck, in dem ganz unten noch eine kleine Pfütze Suppe zu erahnen ist. Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich das dann nicht essen mag, sondern über den Koch, der es mir vorsetzt, eine böse Bemerkung mache?

So, und jetzt hoffe ich, ich kann den Rest des Abends mit was anderem verbringen als mit Rechtfertigungen vor mir selbst, ob es rechtens ist und politisch korrekt, dass es Dinge gibt, die mir Unbehagen verursachen.

dass ich ein arrogantes kleines Miststück bin, das in manchen Punkten nicht von seiner Meinung abrücken wird: Schnipp Schnapp.

Und nein, ich hab nicht alle Menschen lieb.

Sehr schönes Ge-Eier.

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Via Kollege Matena, der offenbar zu viel Zeit hat. Ich sollte ihm was delegieren.

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