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Blasebalg. Heiße Luft.

 

Bauchgefuehl

ist an der Sache so wichtig, dass ich den ganzen Tag schon im Kopf Diskussionen mit mir selbst führe, statt irgendetwas Sinnvolles zu tun? Ich versaue mir selbst das Wochenende, und Herrn Spektakel noch dazu, der völlig unschuldig meine Muffelei auszuhalten hat. Und alles nur, weil ich das Recht für mich in Anspruch nehme, manche Dinge nicht zu mögen?

Wenn jemand nicht gut Klavier spielen kann, höre ich ihm nicht gerne zu und jedermann wird dafür Verständnis haben. Vielleicht bis auf die stolze Frau Mama desjenigen, der da so falsch klimpert. Und wenn ich einen blöden Witz über ihn mache, wird der eine ihn für unangebracht halten, der andere mitlachen.

Wenn jemand nicht gut stricken kann, ziehe ich nicht gern seine selbstgestrickten Pullis an. Ist das jetzt verwerflich?

Wenn jemand nicht gut kochen kann, esse ich nicht so gern bei ihm. Und, was ist dabei? Geht das nicht jedem so? Es schmeckt halt nicht, warum sollte ich mich also aus lauter Höflichkeit alle drei Tage bei ihm zum Essen einladen?

Und wenn jemand nicht gut schreiben kann - sei es stilistisch, sei es inhaltlich, sei es die Rechtschreibung - dann lese ich nicht so gern bei ihm. Wo ist das Problem? Dass ich mich in etwas spitzem Tonfall darüber mokiert habe? Hach ja, wie schlimm, ich pöser Pursche.

Ich nehme für mich in Anspruch, dass ich manche Dinge nicht mag. Rechtschreibfehler in Texten stören mich eben. So wie mich ein Loch in einem Pulli stört. Oder ein schiefer Ton in einem Musikstück. Oder eine versalzene Suppe. Und gelegentlich, wenn ich über eine besonders derbe Ansammlung extrem versalzener Suppen stolpere, mache ich halt eine Bemerkung dazu hier im Blog.

Was bitteschön ist daran so verwerflich, menschenverachtend oder diskrimierend, dass ich den ganzen Tag nichts anderes tue, als an meiner Rechtfertigung zu feilen? Hab ich denn noch alle fünf Sinne beieinander?

Glaubt irgendeiner von euch da draußen ernsthaft, ich würde ihn oder sie für einen Idioten halten, weil er oder sie sich gelegentlich einen Vertipper leistet oder das und dass manchmal nicht auseinanderhalten kann?

Nur mal so zum Größenvergleich:
Die Vertipper, die ich mir selbst hier im Blog leiste, und die sich meine Kommentatoren hier erlauben, sei es Flüchtigkeit oder sei es eine Schwäche bei der einen oder anderen Rechtschreib-Regel, sind ungefähr so wichtig wie ein Fussel in der Suppe. Wenn man will, kann man sich drüber aufregen, aber man kann ihn auch einfach ignorieren und die Suppe trotzdem genießen. Was ich im Übrigen tue.

Das, worüber ich mich gestern mokiert habe, entspricht, um im Bild zu bleiben, einem Teller voller Staubmäuse, Spinnenbeine und Rattendreck, in dem ganz unten noch eine kleine Pfütze Suppe zu erahnen ist. Bin ich ein schlechter Mensch, weil ich das dann nicht essen mag, sondern über den Koch, der es mir vorsetzt, eine böse Bemerkung mache?

So, und jetzt hoffe ich, ich kann den Rest des Abends mit was anderem verbringen als mit Rechtfertigungen vor mir selbst, ob es rechtens ist und politisch korrekt, dass es Dinge gibt, die mir Unbehagen verursachen.

Ich kann es nicht ändern, trotz positiver Woche.
An einem Hass-Tag hasse ich selbstgefällig-arrogante Menschen, die mir ständig Bewunderung für ihre Heldentaten abfordern. An einem Hass-Tag hasse ich Boah-ey-Menschen, die sich über Dinge, die nicht funktionieren, aber nicht ihren eigenen Bereich betreffen, mokieren. An einem Hass-Tag hasse ich Menschen, die mir mit schwer auf die Schnelle mal eben umzusetzenden Aufgaben kommen. An einem Hass-Tag hasse ich Menschen, die dann unter meinem bösen Blick einknicken wie kleine schimmlige Wühlmäuse und mit dünnem Stimmchen irgendwas vor sich hinmurmeln. An einem Hass-Tag hasse ich Menschen, die jeden Satz mit einem typischen Wort abschließen. An einem Hass-Tag hasse ich Menschen, die scheiße aussehen. An einem Hass-Tag hasse ich Menschen, die am Telefon nicht zur Sache kommen.

An einem Hass-Tag hasse ich alle.

caucasian
You are Caucasian Shashlik!! The other White meat.
No, not THAT white meat... the OTHER one. Step
off, cracka. Get off your high stick.

What Weight Watchers recipe card from 1974 are you?
brought to you by Quizilla

Soso, Schaschlik also. Scharf, heiß und gepfählt. Ist ja schon etwas gruselig, aber nun gut.
via Frau Freilich.

Beim Betrachten der Rezeptkarte fällt mir ein lustiges Partyspiel ein. Frau Wanderluder, der Mann und ich haben uns damit mal sehr nett die Wartezeit auf einen Auflauf verkürzt.

Man nehme: ein Kochbuch mit Rezepten aus aller Welt. Doppelt Spaß macht es, wenn das Buch älter ist als man selbst.

Spielablauf: Man blättert ein beliebiges Rezept auf und zeigt nur das Foto von dem Gericht. Anhand des Fotos versuchen alle Spieler zu erraten, aus welchem Land das Rezept stammt.

Man entwickelt innerhalb kürzester Zeit einen erstaunlich scharfen Blick für das Arrangement der Deko-Gegenstände auf dem Bild, denn das Essen sieht eh meist kaum zuordenbar aus.

Die Angst vom Anfang der Woche, das Lampenfieber von heute: es ist überstanden. Jetzt kann ich wieder ganz entspannt nach vorne schauen. Gut wars. Ich hab zwar fast fünf Stunden am Stück reden müssen, aber selber schuld - was pack ich auch zu viel Inhalt rein.

Aber es gibt kaum etwas Schlimmeres, als 4 Stunden füllen zu müssen, nur für die Hälfte Material zu haben - u.a. weil das Publikum nicht zu mir passte und die Themen, die ich lang und breit auswalzen wollte, eh schon kannte - und nicht weit genug im Thema drinzustecken, um improvisieren zu können. So ähnlich hatte ich das mal Anfang des Jahres, seitdem auch diese Angst.

Aber heute war gut. Anderes Thema, eines, über das ich mal mindestens zwei Stunden ganz aus dem Stegreif füllen könnte, sehr gute Vorbereitung in Form von Powerpoint, sehr gutes Publikum. Hätte locker noch zwei Stunden mehr machen können mit dem Material.

Bewertungen waren auch gut bis sehr gut, wieder wie in alten Zeiten.
Bin echt froh, dass ich den Angstknick offenbar überstanden habe.

Nur beim Preis hab ich mich offenbar vertan, als ich das Angebot gemacht hab. Da hatte ich doch glatt nen Hunderter mehr im Hinterkopf, wollte grade schon ne Beschwerdemail schreiben. Aber ich hab das tatsächlich so angeboten, ich dummes Sumpfhuhn. Naja, man lernt eben doch nie aus.

Jetzt wäre ich gern mit dem Mann unterwegs, der fotografiert bestimmt gerade. Während ich hier im stickigen Büro, in dem man die Fenster nicht ordentlich aufmachen kann, den Onlineshop auf den aktuellen Stand bringe.
Echt traurig. Ich mach die Jobs der Kollegen, weil die Kollegen alle bis hintengegen mit den Drucksachen ausgelastet sind. Und krieg hinterher wieder einen Einlauf vom Scheffscheff, wenn er es mitkriegt.

Ach, auch egal. Der hat eh keine Ahnung davon, dass das bei mir sowieso besser aufgehoben ist als bei den Kollegen. Nicht, weil die es nicht könnten. Da fehlt Übung, sicher, aber das kann man lernen. Sondern einfach von der Art der Aufgabe her. Die besteht zu 70% aus Textarbeit, zu 20% aus HTML und zu 10% aus grafischen Elementen. Eigentlich Blödsinn, diese Aufgabe dann in der Grafik statt im Text anzusiedeln.
Aber solche Argumente sind unprofessionell, ist schon klar.

So ist das, wenn man Scheffscheffs hat, die von der Sache keine Ahnung haben, aber trotzdem mal rumbestimmen wollen. Kann der sich nicht um die Sachen kümmern, die er beherrscht? Urlaub machen zum Beispiel, oder radfahren?

Insgesamt lässt die Übellaunigkeit bei mir zum Glück wieder nach. Wird gegen Ende der Woche noch mal extrem ansteigen, sich dann aber rasant wieder legen. Es besteht also Hoffnung.

Und außerdem riecht es nach Winter da draußen. Lecker.

ihr habt mir einen super-beschissenen Tag gerettet und mich mit eurer Monster-Wache in der Tat zum Lachen gebracht, das erste Mal heute.

Danke!



PS: Frau Freilich, Kuchen steckt im Päckchen und geht heute auf die Reise zu Ihnen.

Da lässt man sich breitschlagen, am Wochenende mit ein paar losen Bekannten was zu unternehmen, und worauf läufts raus? Dass man Käsekuchen backen muss. Marke Hüftgold, darauf könnt ihr euch verlassen, Rasselbande!

Das Schicksal - man könnte auch sagen, der eigene Schutzengel, je nach Gusto - konfrontiert uns Menschen immer wieder mit den gleichen Situationen, bis wir gelernt haben, damit umzugehen.

Geht mir jedenfalls so. Er steckt mich immer wieder zusammen mit Menschen, die sich in einer ganz bestimmten Gemütsverfassung befinden, damit ich lerne, damit zurecht zu kommen. Nur leider klappt es bisher nicht, ich laufe immer noch davor weg.

Und ja, ich weiß schon, dass das nicht wirklich so ist, sondern dass man auf diese Sorte Situationen nur deswegen besonders sensibilisiert ist, weil man eben nicht damit klarkommt. Schon klar. Aber die andere Deutung gefällt mir besser.

um meinen Geisteszustand. Ich habe seit einer Stunde das dringende Bedürfnis, mir den linken kleinen Finger auszurenken. Das ist doch nicht normal, oder?

Eben denke ich, angeregt durch eine Unterhaltung bei Frau Eriador darüber nach, dass bei der Aktion Positive Woche eines hilfreich ist: sich klarzumachen, was wichtig ist.

Diese ganzen Alltags-Querelen, die einen so runterziehen und die Positive Woche stören... die Kollegen, über die man sich aufregt... der Stau, durch den man zu spät ankommt... diese ganzen Fisseligkeiten - die sind alle völlig unwichtig.

Vielleicht klingt es albern: Ich bin dankbar, dass ich lebe. Klingt ein bisschen esoterisch angehaucht, so mit Bäume umarmen etc. Aber Leben ist nicht selbstverständlich. Das vergesse ich nur allzuoft. Dabei sollte ich es eigentlich besser wissen. Immerhin bin ich jetzt schon mindestens zweimal von der sprichwörtlichen Schippe gehüpft. Mein Schutzengel hatte daran einen nicht unerheblichen Anteil - würde der nicht auf mich aufpassen, wäre das wohl nichts geworden, ich hätte den Mann und viele andere liebe Menschen nicht kennen gelernt ... Scheußliche Vorstellung.

Bitte nicht lachen, ich glaube wirklich, dass ich einen Schutzengel habe. Anders kann möchte ich mir einiges nicht erklären. Und der Bursche hat mir sicher auch die letzte Woche geschenkt. Ganz bestimmt. Um mir zu zeigen, dass es anders geht - und dass ich es diese Woche aus eigener Kraft schaffen kann. Genau. So ist das.

Vielleicht hab ich auch einfach nur zu viel Tee getrunken.

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